Tegel. Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) wollen das Strandbad Tegel auch in dieser Sommersaison wieder öffnen. Möglich macht das eine Sondergenehmigung. Saniert wird das Freibad allerdings nicht vor 2015.
Das Strandbad Tegel soll in diesem Sommer wieder mit Auszubildenden der Berliner Bäderbetriebe betrieben werden. Die Öffnung ist wie im vorigen Jahr nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Senatsumweltverwaltung möglich, da die maroden Abwasserrohre in der Trinkwasserschutzzone noch nicht durch neue Rohre erneuert wurden. Laut BBB-Sprecher Matthias Oloew wird das auch in diesem Jahr nicht mehr passieren, da für die Sanierung anderer Bäder, die in diesem Sommer wiedereröffnen, mehr Geld nötig war. Dazu gehören das Kombibad-Süd in Spandau und das Bad in Gropiusstadt. Das Strandbad Tegel müsse bis 2015 oder 2016 warten, so Matthias Oloew. Im Bezirk beobachtet man das erneute Aufschieben mit Sorge. „Bislang reden wir davon, die defekte Abwasserleitung und das immer weiter verfallende Bad für etwa zwei Millionen Euro zu sanieren. Die Summe wird aber von Jahr zu Jahr größer, denn die Schäden nehmen weiter zu“, sagt CDU-Fraktionschef Stephan Schmidt. „Wenn nicht bald gehandelt wird, reden wir eher von komplettem Neubau und nicht mehr von Sanierung.„ Sollten die Bäderbetriebe mit den Verzögerungen und den damit steigenden Sanierungskosten eine mittelfristige Totalschließung des Traditionsbades begründen wollen, werde sich die CDU dagegen wehren, so Schmidt weiter. „Das Bad muss endlich in einen Zustand versetzt werden, der eine vernünftige Bewirtschaftung zulässt.“ Das Strandbad Tegel war 2010 zunächst komplett geschlossen worden. Die Bäderbetriebe hatten damals undichte Abwasserleitungen in den Sanitäranlagen moniert und dem damaligen Pächter den Weiterbetrieb untersagt. Daraufhin war ein Rechtsstreit entbrannt. Im Juni 2011 öffnete das Freibad zwar wieder, doch für die notwendige Sanierung fehlt den Bäderbetrieben bis heute das Geld. Vom Berliner Abgeordnetenhaus bekommen die Bäderbetriebe jedes Jahr pauschal fünf Millionen Euro für die Sanierung ihrer Bäder zugewiesen.