Das Sommerbad Staaken-West in Spandau und das Strandbad Tegel in Reinickendorf sollten laut Wirtschaftsplan in der Saison 2015 geschlossen bleiben. Anwohner hoffen auf Ergänzungsmittel für die Bäder.
Keine Bäderschließungen in Berlin – auf diesen politischen Konsens konnten sich die Koalitionspartner SPD und CDU eigentlich verlassen. Umso mehr Wirbel verursachten Nachrichten, die Ende 2014 bekannt wurden: Das Sommerbad Staaken-West in Spandau wie auch das Strandbad Tegel in Reinickendorf sollten in der Saison 2015 geschlossen bleiben. Das, so bestätigt der Sprecher der Berliner Bäderbetriebe (BBB), Matthias Oloew, hatte das Landesunternehmen im Wirtschaftsplan vorgeschlagen und durch den Aufsichtsrat absegnen lassen.
In den betroffenen Bezirken schlagen die Wogen deshalb hoch. CDU-Politiker in Spandau wie in Reinickendorf starteten Petitionen zum Erhalt des Freiluft-Badespaßes, Tausende unterschrieben schon innerhalb der ersten zwei Wochen. Den Ärger noch angefacht hatte der Umstand, dass offiziell eine Schließung gar nicht angekündigt wurde. Auf der BBB-Internetseite ist für beide Bäder von den Vorbereitungen für die Sommersaison die Rede.
Zuweisung von Ergänzungsmitteln nur Notbehelf
Tatsächlich, so Oloew, „sind wir guter Hoffnung, dass es noch klappt“. Zwar fehle in der Tat das Geld für Betriebs- und Personalkosten in Höhe von rund 100.000 Euro in Tegel und 400.000 in Staaken. Allerdings hoffen die Bäderbetriebe auf einen positiven Bescheid eines Antrags auf einmalige Zuweisung von Ergänzungsmitteln in entsprechender Höhe in diesem Jahr.
Senatssport- und Senatsfinanzverwaltung seien sich einig, deshalb zeigte sich auch der Sprecher von Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD), Jens Metzger, gegenüber der Berliner Morgenpost optimistisch, dass diesem Antrag wohl entsprochen werde.
Allerdings, so der Reinickendorfer Abgeordnete Tim Zeelen (CDU), sei das nur ein Notbehelf: „In den Haushaltsverhandlungen 2016 müssen wir grundsätzlich über eine auskömmliche Finanzierung der Bäderbetriebe reden.“ Bezogen auf die beiden Freibäder gehe es um ein Prozent des jährlichen 45-Millionen-Euro-Zuschusses vom Land. Zeelen: „Dann wäre das Problem gelöst.“
Quelle: Berliner Morgenpost